In German / Auf Deutsch: Die Linken

Ein Kommentar auf einen Kommentar (der Tagesschau Online über den Parteitag der Linken und über die Rede deren Vorsitzender Susanne Hennig-Wellsow):

Ich staune manchmal wie die deutsche Medienlandschaft das Prinzip “Partei” mißversteht. Wahrscheinlich tut sie das genauso wie ich in jüngeren Jahren, als ich mehr versehentlich einmal Mitglied bei den Grünen wurde – für sehr kurze Zeit nur allerdings, denn innerhalb einiger Wochen hatte ich das System Partei durchblickt als das was es war: ein Machtkampf zwischen einzelnen Personen.

So wird auch hier die Linke gesehen, aber dies ist bitteschön die einzige Partei auf die das nicht zutrifft, die es im Gegenteil sogar dringend braucht daß man auch innerparteilich verschiedener Meinung sein darf und kann, die permanent zeigt was mit Dialogen möglich ist, sogar mit Verletzungen wie man am neuen Buch der ehemaligen Vorsitzenden sieht.

Partei bedeutet nicht: Geschlossenheit. Es bedeutet nicht, eine Meinung zu haben – und wenn die eigene abweicht, dann diese zu unterdrücken oder an der Eingangstür abzugeben. Die Linke unterscheidet sich davon, und das ist verdammt gut so.

Sie ist die einzige Partei, und das seit Jahren, die man ohne schlechtes Gewissen wählen kann. Denn – wie die Vorsitzende hier zitiert wird:

“Die soziale Frage ist uns als Kern in die Gene geschrieben. Was uns blüht: Wenn die CDU in die Regierung kommt, wenn die FDP in die Regierung kommt, dann bedeutet das faktisch einen Kampf gegen die Armen.”

Wie wahr. Alle anderen Parteien kämpfen gegen die Armen, die ultrarechten sogar gegen die Ärmsten der Armen, Flüchtlinge, Vertriebene, Heimatlose – leider schaffen es manche dieser ultrarechten Fratzen mit ihren Schauergeschichten regelmäßig die Armen gegen die Ärmsten auszuspielen und auf ihre Seite zu ziehen…

Diesen sei gesagt: wenn schon gegen den Staat sein, dann bitteschön als “richtiger” Nichtwähler, also als Einer der nicht einfach zu faul und zu deprimiert zum Wählen ist oder der sonstige Ausreden und Entschuldigungen findet – “richtig Nichtwählen” bedeutet immer noch hinzugehen und seinen Wahlschein ungültig zu machen um damit zumindest die Finanzierung des Wahlkampfs für alle Parteien unmöglich zu machen.

Außer für die Linken. Die nehmen uns kein Geld für Wahlkampf ab.

Also überlegt doch mal was Ihr tut. Danke.

Edit: ein weiteres Interview, diesmal mit Janine Wissler, im Deutschlandfunk. Und hier ist noch eine gute und einfach zu verstehende Rechnung die zeigt weshalb es für die Allermeisten von uns einfach besser wäre die Linken zu wählen als irgendeine andere Partei…